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1.2.19 Motortreiber L6203 erkunden

Erstellt ab: 07.10.2013



Ich habe heute endlich einmal Muße zu dem Projekt mit dem L6203 Motortreiber gefunden. Was mir schwer im Magen lag, war die Tatsache, dass der L6203 an den Füßen ein ganz unmögliches Rastermaß aufweist und zudem so dicke Anschlussbeinchen hat, dass er nicht in die Löcher einer Lochrasterplatine passt.

Ebensowenig passt er natürlich auf ein Steckbrett.

Daher bin ich heute einmal dabei gegangen und habe ein paar Adapterplatinchen geroutet, die zu dem unmöglichen Maß der Füßchen passen:



Natürlich habe ich dieses Layout auch als xxx.lay-Datei für SprintLayout 5.0 und höher parat:

Download (L6203 Adapterplatine.lay)

Nachdem ich das also geätzt, und gebohrt hatte, konnte ich 8 kleine Platinchen mein Eigen nennen, die von der einen Seite den L6203 aufnehmen würden und von der anderen Seite her je eine kleine Stiftleiste im 2,54 mm Rastermaß:



Die Montage war doch reichlich fummelig und konnt ohne meine dritte Hand nicht ausgeführt werden. Aber schließlich hielt ich das Ergebnis in den Händen:


Jetzt erst bin ich soweit, um mit dem L6203 erste Experimente durchführen zu können:



Zunächst sollten wir einmal schauen, welcher Pin jeweils welche Aufgabe hat.
Dazu werfen wir einen ersten Blick in das Datenblatt:


Pinout des L6203 im Multiwatt 11 Gehäuse

Damit können wir so aber noch nichts anfangen.

Deshalb wäre es sicherlich sinnvoll, eine bastlerfreundliche Ansicht dieses Bausteins zu haben. Bewährt haben sich einfache Rechtecke, die das Gehäuse symbolisieren und die Masseanschlüsse werden nur  als Massesymbol, ohne die Verbindungen gezeichnet. Das erhöht den Überblick enorm:



Wie wir sehen, ist die Beschaltung erfreulich übersichtlich und es werden nur wenige externe Bauteile benötigt. Es gilt also nun, das Ganze auf dem Steckbrett zu probieren. Schon nach kurzer Zeit erhalten wir diesen doch recht sparsamen Aufbau:



Daraus lässt sich jetzt dieser Schaltplan ableiten. Bitte beachte, dass ich den Sense-Widerstand weggelassen habe, denn den benötigen wir für den ersten Versuch nicht. Außerdem habe ich eine Tabelle eingefügt, die angibt, mit welcher Bitkombination an den Eingängen welche Aktion ausgelöst wird:


Wir sehen also, dass wir nun in der Lage sind, mit einem Mikrocontroller oder einer CMOS- oder TTL-Schaltung einen Motor mit bis zu 36 Volt und maximal 4 Ampere zu steuern.

Das ist aber noch nicht alles. Hieraus lässt sich ein durchaus gebrauchsfertiger Schrittmotortreiber bauen, der dann Schrittmotoren bis 36 Volt und maximal 4 Ampere pro Spule antreiben kann. Dazu benötigen wir 2 Stück des ICs L6203 und ein weiteres IC L297, was die nötigen Signale aus einem Richtungsbit und einem Taktbit herstellt. Ebenso benötigen wir dann auch wieder jeweils einen Sense-Widerstand, damit der Schrittmotor auch die richtige Stromstärke hat, die man dann vorwählen kann.

Um es kurz zu machen, so sieht der Plan aus:



Fortsetzung folgt.



Exclusive Anwendungen wünscht


 


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