Zurück zum Menü 2 2.0.6 System Erstellt: Ab Winter 2003 |
Als ich neulich so vor meinem Kakaobecher saß (für die, die mich kennen: Ja, ich trinke auch gelegentlich Kakao), machte ich mir so meine Gedanken darüber, was denn so passieren würde, wenn ich den Kakaobecher ganz langsam immer voller schütten würde. Da fiel es mir auf, dass man ja den Becher als System ansehen kann. Ein leerer Becher wäre also ein System, bestehend aus dem Becher selber und der Luft und dem Kakao darin. Das System würde dann vielleicht "Becher mit Kakao" heißen. Wenn man so überlegt, sollte man immer erstmal die Systemgrenzen bestimmen. Das wären dann wohl bei dem Becher zunächst das Porzellan, eben in Becherform und einer gedachten Scheibe oben drauf, die ja eigentlich aus "Nichts" besteht, gefüllt mit Kakao. Das Porzellan und die Scheibe aus "Nichts" zusammen ergeben dann den hohlen Körper, in dem der Kakao "ruht". Für unsere einfachen Betrachtungen lassen wir einfach mal die Luft weg, die sich ja normalerweise auch noch in dem Becher befindet. Weiterhin können wir erstmal beobachten, dass der Becher entweder ganz leer sein kann, oder er kann randvoll sein. Auch jeder Zwischenwert lässt sich beobachten. Ein Kakaobecher, der sich zwischen diesen beiden "Werten" (ganz voll und ganz leer) bewegt, wird sich nicht besonders verändern, es wäre nichts Großartiges zu beobachten. Mann könnte jeden dieser Zustände und jeden "Zwischenwert" als "stabil" bezeichnen. Wenn
es
denn nun einen Zustand "stabil"
gibt, gäbe es dann an unserem System "Becher mit
Kakao" auch einen
Zustand "instabil" ? Nun, das
könnte man tatsächlich so ähnlich sagen, denn
irgendwann
läuft der
Kakaobecher ja über. Das
wäre zumindest ein Zustand, der von den eben
beschriebenen
Zuständen
abweicht.
Dieses Überlaufen geschieht natürlich an einer Systemgrenze und zwar an der gedachten Scheibe aus "Nichts". Man schüttet also den Becher ganz langsam immer voller. Die Kakao-Oberfläche erreicht dann allmählich den oberen Becherrand. Wenn wir ganz behutsam immer voller füllen, so wird sich zunächst ein kleiner "Berg" bilden und danach wird der Becher unweigerlich überlaufen. An dem Punkt, wo der Becher überläuft, haben wir die Systemgrenze dann überschritten. Es handelt sich dann nicht mehr einfach um einen "Becher mit Kakao", sondern um einen "Becher mit Kakao, und da ist noch was übergelaufen". So ähnlich ist es auch, wenn wir nun den Becher austrinken. Da bleibt immer ein Rest, der bei jedem Schluck weniger wird. Selbst wenn wir den Becher ganz ausgetrunken haben, wird unten im Becher noch eine kleine "Pfütze" Kakao sein. Das System heißt also auch immer noch "Becher mit Kakao".
Diese
"Grenze"
können wir nur überschreiten,
wenn wir den Becher abwaschen und
ganz trocken reiben. Wenn wir
dann auch das kleinste Tröpfchen Kakao aus dem Becher
gewaschen
und ihn
abgetrocknet haben, so haben wir ja ein ganz anderes
System,
nämlich:
"Sauberer, leerer Kakaobecher".
Wenn man also etwas beschreiben möchte, so sollte man zunächst das System abgrenzen, in dem man sich (gedanklich) aufhält. Man sollte geeignete Systemgrenzen finden oder einfach definieren. Nur so lässt sich ein Problem in kleinere Teilprobleme zerlegen, bzw. eine umfangreiche Bastelei in kleine Teilbasteleien "zerstückeln", ohne den Überblick zu verlieren. So ließe sich beispielsweise eine Schaltung "Relaisverzögerung" in die Systeme "Brettschaltung" und "Spannungsversorgung" zerlegen. Man muss lediglich darauf achten, dass die Systemgrenzen zueinander passen, in unserem Falle wäre das vielleicht die Spannungshöhe und der zugehörige Strom.
"Jetzt
ist aber genug, Ihr sollt schlafen gehen, es ist schon
spät ...
... ich fahre jetzt den PC herunter ..." Vielen
Dank für´s "Zuhören",
wohl bekomm´s, |
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