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4.1.7 Autarke Wäschelüftung

Gestartet ab 20.10.2011



Im Heizungsraum, der auch gleichzeitig Wäschekeller ist, hängt natürlich auch immer Wäsche auf der Leine. Im Sommer kein größeres Problem, denn dann kann man das Fenster aufmachen. Problematisch wird es im Winter, wenn das Fenster wegen Frostgefahr geschlossen werden muss. Dann kann es vorkommen, dass die Wäsche sehr lange braucht, bis sie trocken ist.



Ich habe daraufhin ein paar Lüfter im Raum verteilt, die für eine leichte Lüftzirkulation sorgen. Der oben abgebildete Lüfter ist direkt mit den Solarpanels auf dem Garagendach verbunden und wird von der Sonne 1 zu 1 betrieben.

Er ist an einen großen Kondensator angeschlossen, um ein besseres Anlaufverhalten zu ermöglichen:



Der Schaltplan dieser Kondensatorschaltung ist denkbar einfach:


Ich ließ diesen Lüfter nun einige Monate seinen Dienst tun und stellte fest: Es funktioniert wunderbar. Die Wäsche wird in dem vom Lüfter bestrichenen Bereich viel schneller trocken. Klar, dass der Strom für den Lüfter keinen Cent kostet, denn der wird ja von der Sonne erzeugt.



Was mich aber noch stört (Oktober 2011), ist der wurschtelige Aufbau des Lüfters. Da habe ich noch vor, Abhilfe zu schaffen und auch gleich mehrere kleine, dezentrale Lüfter zu betreiben.

Hierzu muss ich aber erst noch eine geeignte Trägerstruktur und eine Stromführung unter die Kellerdecke schrauben. Zu diesem Zweck schlenderte ich durch den Baumarkt und besorgte mir erst einmal die Einzelteile für eine Art Seilsystem:



  • 4 Seilkauschen
  • 2 Spannschlösser
  • 4 Wandhaken
  • Eine Rolle Eisendraht, 1,6mm Durchmesser
Wieso ich kein Stahlseil genommen habe ? --- Nun, es war mir viel zu teuer ...

Dieser Eisendraht, der im Übrigen verzinkt ist, kostet gerade mal ein Zehntel des Preises, das ich für ein Stahlseil hätte ausgeben müssen.

Zunächst brachte ich erst einmal die Haken an den gegenüberliegenden Wänden an, und zwar parallel zu den bereits vorhandenen Wäscheleinen:


Nun kann ich daran gehen, und die Drahtseile ausspannen.

Danach ist alles schon fast fertig, es müssen noch Zuleitung, Sicherung und Lüfter angebracht werden.

Wie montiere ich jetzt diese Komponenten ?

Nun, zunächst habe ich die Drahtenden mit je einer Seilkausche gegen Abknicken gesichert. Dazu habe ich einfa den Draht um die Seilkausche gelegt und die Enden verdrillt:


Um das Ganze noch haltbarer zu machen, habe ich die Enden zusätzlich mit Hilfe einer Lötlampe verlötet:



Zetzt konnte ich bereits das Drahtsystem im Wäschekeller ausspannen. Dies geschieht mit Spannschlössern, die ziwschen je einen Haken und den Draht gesetzt werden. Wenn man das Mittelteil dreht, so spannen die Spannschlösser den Draht:



Hier nun eine erste Impression der fertigen Drähte:



Aber wie geht es nun weiter ?

Jetzt habe ich alte PCs hergenommen und die Lüfter ausgeschlachtet. Das Ganze hatte ich schon vor etlichen Jahren vor, als ich diesen Artikel für den Knauserer schrieb:


Zitat aus     www.derknauserer.at

* Wie mache ich aus alten Computerteilen eine Lueftung
(Beginnerkurs fuer Elektroniklaien - denn Selbermachen ist immer noch
die billigere Alternative zum Kauf)
Ein Artikel von unserem Elektronikfachmann Stepfan Mischnik

Hallo Leute !
Sommerzeit - Hitzezeit.
Wer hat im Sommer nicht schon mal das Problem gehabt, einen ueber-
hitzten Ort zu haben? Ein Geraeteschuppen etwa, oder eine besonders 
schwuele Terrassenecke? Wer hat nicht schon einmal in der Garage das 
Problem mit Kondenswasser gehabt?

Nun, warum bastelt Ihr Euch nicht einen Solarluefter, der zum Beispiel 
den Geraeteschuppen den ganzen Tag ueber lueftet und keinerlei Netz-
strom benoetigt?
Die Zutaten sind recht "knauserfreundlich", es wird lediglich ein 
Solarmodul mit 12 Volt Ausgansspannung benoetigt, sowie ein CPU-
Luefter von einem alten Motherboard eines ausgedienten PC´s.
Den Luefter aus dem Netzteil des PC´s kann man natuerlich auch 
benutzen.

Ein geeignetes Solarmodul gibt´s z.B. bei Conrad-Elektronik 
(http://www.conrad.de oder http://www.conrad.at). Dort kann man 
aussuchen, was einem preislich behagt, nur 12 Volt muss das Modul
schon haben.

So geht man vor:
Den PC vom Stromnetz trennen und dann aufschrauben.
Nun sieht man hinten an einer Seitenwand eine grosse Platine, auf 
die mehrere kleinere Platinen aufgesteckt sind.
Man loest die Halteschrauben und zieht die kleineren Platinen ab.
Diese Platinen nicht wegwerfen, manch´ einer sucht so etwas noch.
Dann zieht man alle Kabel aus der grossen Platine und entfernt die 
Schrauben, die die Platine halten.
Nun kann man die Platine herausnehmen.
Der Luefter duerfte unschwer zu erkennen sein.
Er ist meist mit einer Metallfeder auf der CPU befestigt.
Diese Feder loest man vorsichtig mit einem Schraubendreher und hebt 
den Luefter mit dem Kuehlkoerper von der CPU ab.
Nun kann man den Luefter vom Kuehlkoerper loesen, indem man einige 
kleine Schraeubchen entfernt.
Zum Schluss schneiden wir noch den Stecker des Luefters ab, aber das 
Kabel am Luefter schoen lang lassen. 
Jetzt ist der Luefter bereits betriebsbereit fuer unsere Solar-
bastelei.

Es sind am Luefter entweder zwei Kabel (schwarz und rot) oder 
drei Kabel (noch ein gelbes dazu) vorhanden. Wir benoetigen aber nur 
das schwaze und rote Kabel.

Jetzt setzten wir uns schoen an einen Schreibtisch und nehmen unser 
Solarmodul aus der Verpackung.
Das Modul ist auch meist mit Kabeln der Farbe rot und schwarz 
bestueckt. Mit einem geeigneten Werkzeug (Schere, Messer, Zange) 
entfernen wir die Isolation jeweils an den roten und schwarzen 
Kabeln des Moduls und des Luefters, so dass jeweils etwa 1cm blankes 
Kupfer zu sehen ist.

Nun ist es schon fast soweit:

Wir verbinden rot mit rot und schwarz mit schwarz (einfach zusammen-
drehen). Nun beleuchten wir das Modul kraeftig mit unserer Schreib-
tischleuchte. Der Luefter sollte nun bereits laufen.
Ist dies nicht der Fall, so drehen wir die Polung um und verbinden 
jeweils rot und schwarz miteinander, nachdem wir uns vergewissert 
haben, dass kein Kurzschluss vorliegt. 
(Da kann nichts passieren).

An dieser Kombination werdet Ihr jahrelang Freude haben, denn da 
geht nichts kaputt, der Luefter wird sehr lange halten.

Wenn Ihr groessere Raeume belueften wollt, nehmt Ihr einfach den 
Luefter aus dem Netzteil des PC´s.
Das Netzteil ist meist in einem Metallgehaeuse untergebracht, aus dem 
zahlreiche Kabel mit den Farben Gelb, Schwarz und Rot herauskommen.
Zunaechst baut Ihr das gesamte Netzteil aus dem PC aus. Dann oeffnet 
ihr das Metallgehaeuse des Netzteils. Dann den Luefter vorsichtig 
herausmontieren, den Stecker abschneiden, die Isolierung 1cm entfernen.
Anschliessen  - fertig. 

Am besten eignet sich das 12V-5Wp-Modul aus dem Conrad-Angebot, da 
es bereits bei bedektem Himmel den Luefter kraeftig antreiben wird, 
ausserdem kann man damit auch eine Autobatterie aufladen,
aber dazu ein anderes Mal mehr.

Viel Spass mit Eurem Solarluefter wuenscht

Stephan Mischnik (stephan-mischnick@t-online.de)





Diese auf diese Weise "enstandenen" Lüfter klemmte ich
ebenso wie die Versorgungsspannung mit Krokodilklemmen an die Spanndrähte an:


Schließlich wurden es sieben Lüfter, die jetzt im Wäschekeller ihren Dienst tun:



Ja, Leute, da "wackelt die Wäsche" ... ;-)


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Vielen Dank für das Interesse,

Euer




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