Zurück zu Menü 8 8.1.1 Mess-Schieber bedienen Erstellt ab: 04.01.2017 |
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Ich hörte öfters schon diese
Frage:
"Haste mal 'ne Schieblehre ?"
Meistens überhörte ich diese
Frage, aber ab und an gab ich einen Stock hin,
auf den ich zuvor einen Bleistiftstrich gemacht hatte. Auf die dann stets
auftretende Frage
"Was 'n' das ? Was soll
'n' das ?"
pflegte ich dann stets
zu sagen:
"Das, lieber Freund, ist
eine Lehre !"
"Was du suchst, ist ein Mess-Schieber !" Da haben wir also
zunächst einmal die Begrifflichkeit
geklärt und können uns nun dazu
herablassen, einmal ganz kurz über diese
neumodernen Mess-Schieber zu
philosophieren, die das Messergebnis
gleich fertig auf dem Display anzeigen,
weil immer weniger Leute in der Lage
sind, einen mechanischen Mess-Schieber
ordentlich und gewissenhaft abzulesen.
Also:
Frage:
Was ist das Besondere an einem elektronischen Mess-Schieber ? Antwort: Die Batterien sind stets leer, wenn man ihn ganz dringend braucht. Was nun ? Ganz einfach: Frage einen Kollegen, der noch einen mechnischen Mess-Schieber in der Werkzeugbox hat. ==> "Haste mal 'n' mechanischen Mess-Schieber ?" Na klar, doch ! Das folgende
Foto zeigt einen einfachen
mechanischen Mess-Schieber:
In diesem Fall wurde das gute Gerät mit einer Holzschatulle geliefert, in die es auch nach Gebrauch immer wieder hinein gehört. Diese Art der
Lagerung zeigt schon auf, dass
man das Gerät doch eher sanft
handhaben sollte, wenn man
länger Freude daran haben
möchte.
Im nächsten
Foto kommen wir schon zu den
einzelnen Komponenten eines
Mess-Schiebers:
Punkt
1:
Dieses sind die Dorne für die
Aufnahme eines Innenmaßes.
Diese Dorne sind nicht
dazu gedacht, die Fingernägel
sauber zu machen oder die nächst
greifbare "Azubiene" in den
Hintern zu pieken. Auch werden
damit keine Löcher in
die Werkbank "getackert". Man
bekommt sonst von der "Azubiene"
eine "gefegt", bzw. der
Mess-Schieber wird sonst
beschädigt.
Punkt 2: Dieses sind die Flächen zur Aufnahme eines Außenmaßes. Auch wenn es so aussieht, als könne man damit die Mutter einer Verschraubung festziehen, sind diese Messflächen niemals dazu zu benutzen. Anderenfalls bekommt man es negativ mit dem Ausbilder zu tun, was wenig erfreulich wäre. Punkt 3: Dieses ist der Mess-Schlitten mit dem NONIUS (wird später noch erklärt). Hin und wieder mal ein (wirklich kleines) Tröpfchen Maschinenöl an dieser Stelle kann nicht schaden. Punkt 4: Hier befindet sich eine Feststellschraube. Solche Schrauben werden keinesfalls mit Gewalt oder gar einer Kombizange angezogen, sondern nur "handfest" von Hand, wie man so auf der Baustelle und in der Werkstatt sagt. Punkt 5: Hier findet der Daumen der rechten Hand seinen Platz, wenn das Maß aufgenommen werden soll und der Schlitten verschoben werden muss. Am anderen
Ende des Mess-Schiebers gibt
es noch eine weitere
Besonderheit zu sehen:
Dieser "Pinökel", der da beim Schieben mit raus und rein fährt, ist nicht etwa zum Nasebohren, oder Ohr-Popeln gedacht, sondern es handelt sich um einen Dorn zur Aufnahme eines Tiefenmaßes. Kommen wir
nun auch schon zur ertsen
Messung:
Wenn ich die äußere Länge meines LinuxMint-USB-Sticks bestimmen möcte, so lege ich den Stick zwischen die beiden Flächen für das Außenmaß und schiebe den Schlitten VORSICHTIG mit dem Daumen der rechten Hand von außen auf den Stick: Jetzt können wir das Ergebnis der Messung (die äußere Länge des Sticks) grob (auf den Millimeter genau) an der Nullmarke des Nonius ablesen: Wir lesen also "6,5", also 65mm ab. Mein USB-Stick hat also eine Länge von 65mm. Jetzt möchte
aber jemand das Innenmaß des
USB-A-Steckers wissen. Hierzu
benutzen wir dann die Dorne für
das Innenmaß, führen diese in
den Stecker ein und ziehen den
Schlitten mit dem Daumen der
rechten Hand VORSICHTIG
nach außen:
Jetzt können
wir das Innenmaß des Steckers
ablesen:
Das Maß ergibt sich zu 11,04 mm. Fortsetzung folgt. Viel Vergnügen mit dem neuen Messschieber, |