Zurück zum Menü 3 3.1.7 Weiße LEDs direkt an 230 Volt Erstellt: April 2008 |
Letzten
Winter ging ich so durch das nasse und leicht beschneite
Gras hinter meinem Haus und fluchte vor mich hin, weil
es so fürchterlich dunkel war und der Rasen rutschig.
Man konnte nicht vernünftig laufen, und ich musste meine
Taschenlampe immer parat haben. Nun ja, ich bestellte diesen
Strahler bei Pollin und installierte ihn bei einer für
meinen Geschmack fürchterlichen Kälte:
Dieser Strahler hatte 150 Watt, also ein kleiner Strahler, ich wollte ja auch kein Flutlicht, sondern nur ein wenig "Antistolperbeleuchtung". Gut.
Ich installierte
also den Strahler, und er funktionierte auch
einwandfrei.
Aber schon
bereits im Spätwinter war der Halogenstab
durchgebrannt, was ich mir schon fast vorher
gedacht hatte, denn das ständige An- und
Ausschalten nutzt solch einen Stab eben eher
ab.
Dann kam ich also jetzt auf die Idee, den Halogenstab durch LEDs zu ersetzen. Ich "entkernte" den Strahler und bog das Halteblech für die Stabhalterung so zurecht, dass ich zwei Gewindestangen einbauen konnte. Diese zeigten nun senkrecht zum Schutzglas und konnten dann auch zwei Lochrasterplatinen mit Punktraster aufnehmen, die ich in Huckepacktechnik anschraubte. Das ist ja noch nichts
Besonderes, das sieht dann fertig so aus:
Und natürlich leuchten die LEDs auch, wenn jemand in den Erfassungebereich des PIR-Sensors kommt: Aha,
man sieht also, dass es
funktioniert.
Alle abschlägigen Meinungen in diversen Foren waren damit über den Haufen geworfen. Hier
nun noch schnell der nötige
Schaltplan dazu, um die LEDs auch
direkt mit 230 Volt betreiben zu
können. Zunächst müssen wir mal
berechnen, wie viele LEDs wir
überhaupt benötigen, wenn wir eine
Reihenschaltung
von diesen tollen Teilen betreiben
wollen:
Also: Unser Lichtnetz hat 230 Volt. Das ist aber die Effektivspannung. Die Sinuswelle der Netzspannung geht aber höher "hinauf" und "herunter" als diese 230 Volt! Das berechnen
wir, indem wir die
Effektivspannung mal Wurzel aus
2 nehmen:
Erstmal
Wurzel aus 2 --->
1,41421356
So.
Jetzt
die 230 Volt mal diese Zahl:
230
Volt mal 1,41421356 = 325,27
Volt.
Aha! Wenn wir also die
Dioden anklemmen, müssen wir
mit 325 Volt rechnen. Dann
können wir noch gleich einen
Brückengleichrichter mit
einplanen, denn aus Erfahrung
kann ich sagen, dass die LEDs
flimmern werden, wenn man nur
eine Halbwelle benutzt. Die 50
Hertz dieser Halbewlle sind
für das menschliche Auge noch
sehr nervig wahrnehmbar.
Wenn wir
aber beispielsweise einen Brückengleichrichter
einsetzen, bekommen wir
"hinten" 323,7 Volt
mit 100 Hertz heraus.
Hä? Eine
andere Zahl?
Ja
genau, denn der
Gleichrichter hat ja
auch nochmal 2 Dioden im
Brückenzweig, die 1,4
Volt "verschlucken".
Achsooo!
Dann haben wir also rund 324 Volt pulsierende Gleichspannung zur Verfügung. Nun habe ich das für Euch schon mal gestestet und muss sagen, dass die entstehenden 100 Hertz immer noch leicht flimmern. Also habe ich mal einen 0,22µF-Kondensator mit 1000 Volt Spannungsfestigkeit hinten dran angeschlossen und dann funktionierte es einwandfrei. Absolut kein
Flimmern mehr.
Jetz sagt sicher mancher: "Hey, Alter! Wie viele LEDs soll ich denn nun in Reihe schalten?" Nun, das ist
doch einfach! Weiße
LEDs haben
eine"Brennspannung"
von etwa 3,2 Volt.
also teilen wir die
324 Volt durch 3,2
Volt und bekommen die
Anzahl der in Reihe zu
schaltenden LEDs:
324 Volt
geteilt durch 3,2
Volt = 101,25
Aha,
wir müssen
also 101 LEDs
in Reihe
schalten.
Damit neigt sich nun dieser Artikel dem Ende entgegen. Noch einen kleinen Schaltplan, der so einfach ist, dass man ihn eigentlich gar nicht zeigen braucht: Achtung! Schutzklasse Schutzisolierung und / oder Schutzerdung unbedingt einhalten! Netzpannung bedeutet Lebensgefahr! Inziwschen schreiben wir Oktober 2018 (also recht genau 10 Jahre später): Meine Pionierarbeit
(auch gegen die versammelte Meinung
damailger Foren) hat sich gelohnt, denn in
den letzten 10 Jahren hat sich sehr viel
in Sachen LED-Technik getan. Ja, sogar die
Autos auf den Straßen fahren inziwschen
standardmäßig mit LED-Tageslicht, woran in
2008 noch gar nicht zu denken war. Auch
ganze Straßenzüge sind inzwischen in
LED-Licht getaucht.
Aber ich habe auch einmal im Internet bei Youtube nachgeschaut und ein Video gefunden, in dem noch einmal sehr eindrucksvoll und wirklich gut gemacht die Unterschiede ziwschen inzwischen "altbackenen" Halogenstrahlern und moderner LED-Technik aufgezeigt werden. Ich bitte darauf zu achten, dass das hier eingebundene Video ein eigenes Copyright besitzt: Dankeschön für diesen
schönen Beitrag auf Youtube.
Immer ein wenig Licht
wünscht:
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